Beim Erstellen einer Website stellt sich die Frage: Open Source-Lösung oder Closed Source-Lösung? Was sind die Unterschiede, was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile und für wen eignet sich die jeweilige Lösung besser?
Jede Website im Internet beruht auf einem Quellcode (oder Source Code). Das ist eine lange Wurst aus Zeichen, die nur für Programmierer verständlich ist. Dieser Code kann geheim und proprietär sein: Niemand anderer als der, der den Code erstellt hat, darf den Code manipulieren oder weiterentwickeln. Das ist ein Closed Source Code. Klassische Programme waren auf diesem Prinzip aufgebaut. Websites können eigens programmiert sein; die Agentur, die so eine Website erstellt, verkauft diese dann als Closed Source Lösung. Dafür ist sie dann aber auch für die Wartung und den Support zuständig. Das ist eine Leistung, die man bei einer Closed Souce Lösung mit erwirbt.
Bei einer Open Source Lösung wird der Code hingegen freigelegt. Jeder im Internet mit den entsprechenden Fähigkeiten kann den Code nutzen und ihn weiterentwickeln. Im Idealfall arbeitet eine riesige Community von IT-Enthusiasten an der Überwachung und der Weiterentwicklung des Codes. Das bekannteste Beispiel hierfür ist Linux. Im Webdesign wäre es zum Beispiel WordPress. Die Nutzung der Software ist im Idealfall gratis. Hört sich super an: und noch dazu arbeitet eine riesige Community im Netz rund um die Uhr an der Wartung und Verbesserung der Lösung? Ja – das heisst aber nicht, dass es auch einen Support gibt, wenn man ein konkretes Problem hat. Denn eine Kundenhotline hat eine Open Source Software nicht. Das heisst, im Fall von Webdesign, auch, dass niemand ein professionelles Design entwirft und sein Fachwissen einbringt.
Seit geraumer Zeit setzen auch Software-Giganten und Konzerne auf Open Source Software. Die Kosten von Closed Source Software haben die Tendenz, mit deren Weiterentwicklung immer höher zu werden. Auch wird die Closed Source Software mit der Zeit immer komplizierter und häuft immer mehr Ballast an. Ist somit eine Open Source Lösung beim Erstellen Ihrer Website die beste Lösung?
Open Source-Lösungen haben zahlreiche Vorteile
Um eine Website zu erstellen, kann auf eine Open Source-Lösung oder eine Closed Source-Lösung zurückgegriffen werden. Open Source-Lösungen zeichnet sich gegenüber Closed Source-Lösungen dahingehend aus, dass der zugrundeliegende Code für jeden zugänglich, überwachbar und modifizierbar ist und nicht das Eigentum einer Firma bzw. des Entwicklers ist. Hört sich super an! Und hat tatsächlich folgende Vorteile.
- Open Source ist (potenziell!) kostengünstiger
- Der User kann den Code selbst modifizieren und für seine Zwecke anpassen
- Falls eine grosse Community vorhanden ist, werden Fehler und Sicherheitslücken schnell entdeckt
- Falls eine grosse Community vorhanden ist, entwickelt sich die Lösung schnell weiter und bleibt auf dem neuesten Stand
- … daher herrscht auch ein grösserer Qualitätsdruck an die Entwickler
- Meist besteht eine gute Dokumentation
- Da die Entwickler an keine Vorgaben seitens einer Firma gebunden sind, ist das Innovationspotenzial höher
- Die Entwicklung des Codes beruht auf den Bedürfnissen der User
- Keine Anbieterbindung: der User kann den Code überall hin mitnehmen und für diverse Zwecke nutzen
Angesichts dessen scheint eine auf einem Open Source Code basierende Website die bessere, und billigere, Lösung zu sein. Doch stimmt es, dass Open Source-Lösungen gegenüber Closed Source-Lösungen eindeutig vorteilhafter ist? Nicht notwendigerweise. Denn:
Open Source Lösungen haben auch Nachteile
Open Source Lösungen bieten vielen Vorteile; sie bringen auch Nachteile mit sich. Die wichtigsten Nachteile listen wir gerne für Sie auf:
- Open Source-Lösungen haben keinen Kundensupport.
- Open Source-Lösungen haben keine Garantie.
- Die Weiterentwicklung und auch die Überprüfung von Sicherheitslücken ist von einer aktiven Community abhängig.
- Die Entwickler der Open Source-Lösungen sind den Nutzern zu nichts verpflichtet; sie werden von niemandem bezahlt, sind oftmals überarbeitet und haben ein hohes Burnout-Risiko
- Open Source-Lösungen bei Websites haben kein individuelles Design.
- Open Source-Lösungen sind nicht notwendigerweise kostengünstiger.
Es ist eine Abwägung, ob man für seine kommerzielle Website auf eine Open Source- oder eine Closed Source-Lösung setzen möchte oder sollte. Nicht zuletzt aber auch, was Sicherheitsaspekte anlangt oder den Aspekt der verborgenen Kosten.
Open Source-Lösungen – versteckte Kosten beachten!
Open Source-Lösungen scheinen gegenüber Closed Source-Lösungen klar im Vorteil, nicht zuletzt was die Kosten betrifft. Aber der Teufel kann im Detail stecken. Vorher alle möglichen Eventualitäten zu prüfen lohnt sich.
Open Source-Software bedeutet zunächst einmal gar nicht notwendigerweise, dass sie gratis ist, also eine Free Software ist. Es bedeutet nur, dass der zugrundeliegende Code «frei» für alle zugänglich bzw. einsehbar ist.
Nehmen wir aber an, die Open Source-Lösung ist gratis, oder zumindest auf den ersten Blick billiger als eine Closed Source-Lösung. Wo könnten sich Pferdefüsse verstecken?
Im Falle von Webdesign ist die Open Source-Lösung in erster Linie eine technische Lösung. Vor allem bei kommerziellen Websites ist aber das Design enorm wichtig. In das richtige Design muss ausreichend investiert werden, damit die Website für die potenziellen Kunden attraktiv ist. Die Website sollte auch über «responsive design» verfügen, sprich über alle möglichen Browser und Geräte attraktiv dargestellt werden. Wahrscheinlich müssen auch Apps entwickelt werden.
All das ist in einer Open Source-Lösungen nicht notwendigerweise enthalten. Auch Funktionen, die mittlerweile bei einer Website selbstverständlich sind, wie ein Dark Mode, werden von einer Open Source-Lösung nicht notwendigerweise bereitgestellt. Zwar besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass solche Funktionen bei kommenden Updates inkludiert sind – aber es gibt keine Notwendigkeit dafür.
Vor allem gibt es keinen technischen Support für eine Open Source-Lösung! Zeit ist Geld, und die Kosten, die entstehen, wenn der eigene Laden auch nur für einige Stunden stillsteht, können im kommerziellen Bereich gar nicht überschätzt werden. Zwar gibt es auch eigene Firmen, die einen solchen Support für Open Source-Lösungen bereitstellen – der dann aber natürlich kostenpflichtig ist.
Wahrscheinlich ist die Frage nach der besten Lösung für einen kommerziellen Webauftritt nicht eine von Open Source oder Closed Source. Die günstigste und bequemste Lösung ist naheliegenderweise die, bei der alles aus einer Hand kommt. Lifecom bietet Gesamtlösungen für Ihren Websauftritt aus einer Hand an. Und bei der hat man den Support gleich dabei. Lassen Sie sich daher von unseren Experten beraten. Möchten Sie mehr erfahren oder eine Offerte einholen für ein konkretes Projekt, dann kontaktieren Sie uns unter 041 410 11 11 oder unter info@lifecom.ch oder nutzen Sie unser Kontaktformular.